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BILANZ 10/06 | Savoir-vivre

Blue Chip

Ed Ruscha

Auf der abgebildeten Schwarzweissfotografie sehen wir die Poesie einer gewöhnlichen Strassenszene in Hancock an der Westküste der USA. Die Hauskante und die sechsspurige Strasse durchtrennen das Bildgeviert, was jedoch der Lakonie kaum Spannung einzuhauchen vermag. Werbeschilder, Automobile, ein einziger Fussgänger auf der langen Strasse – gibt es profanere Fotosujets als dieses?

Dem 1937 geborenen Ed Ruscha kommt das Verdienst zu, in den sechziger Jahren die Banalität des amerikanischen Westküstenalltags in die Kunstwelt übersetzt zu haben. Die künstlerische Strategie, den Alltag zur Kunst zu erheben, trug ihm den Titel des West-Coast-Pop-Künstlers ein, aber erst jetzt wird sein Werk in seiner ganzen Bedeutung für die Kunst des späten 20. Jahrhunderts erfasst.

Ruscha führte das Readymade in die Fotografie ein, das gefundene Ding, das profane, vor jedem äusseren Eingriff bewahrte Sujet. Er gab schmuck- und textlose Büchlein heraus, in denen er seine Bildserien von Strassenzügen, Hausdächern, Parkfeldern und Swimmingpools abdruckte. Mit der nüchtern-dokumentarischen Sichtweise warf er einen demokratischen Blick auf den West-Coast-Alltag, was seinen Werken auch den Namen Blue Collar Art eintrug.

Ed Ruscha, ArteF, Galerie für Kunstfotografie, Zürich, bis 17. Juni. Preis: 12 000 Fr. (Edition: 35 Exemplare).

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