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Montag 15. Januar 2007
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Ausstellung Zürich

Die Suche nach dem weiblichen Blick

Nicht Man Ray oder Thomas Struth, in der Ausstellung «Women Photographers» stehen für einmal Fotokünstlerinnen wie Lola Alvarez Bravo oder Berenice Abbott im Fokus. Mit Leidenschaft behaupteten sie sich in der Männerdomäne.

Ein kleines Mädchen im weissen Kleidchen steht auf der Strasse, ihr Vater etwas abseits im Schatten eines Gebäudes. Er trägt einen schwarzen Anzug und eine dunkle Sonnenbrille, ist beleibt und scheint sich vor der Kamera zu verstecken. Womöglich gehört der Mann auf der Fotografie von Letizia Battaglia (geboren 1935) der sizilianischen Mafia an. Die Fotografin dokumentierte die vielen Gesichter der Cosa Nostra – mitunter die unschuldigen Kinder, die sich mitten in Mafiakriegen wieder fanden. Arbeiten von Battaglia wurden in Zeitungen publiziert und Jahre später im Korruptionsverfahren gegen den ehemaligen Premierminister Italiens, Giulio Andreotti, im Jahr 2002 sogar als Beweismaterial verwendet. Eine Fotokünstlerin der Moderne, die Reportagen realisierte – eine Seltenheit in einer Männerdomäne. Die Galerie ArteF in Zürich zeigt in ihrer Ausstellung «Women Photographers» schwarz/weisse Arbeiten von Battaglia und acht anderer Fotografinnen, die immer wieder in den Schatten ihrer männlichen Kollegen verdrängt werden.

Abbild der Seele

Die Porträtaufnahme von Elisabeth Sunday zeigt eine verschleierte schwarze Frau, fotografiert in Westafrika. Die US-Künstlerin (geboren 1958) spielt mit der Erwartungshaltung der Betrachter: Nicht direkt, sondern in einem Spiegel wurde die Frau fotografiert – das Spiegelbild zeige die Seele einer Person, glauben viele afrikanische Stämme.

Beim Wandeln in der Galerie drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob sich die Werke von Fotografinnen von den Arbeiten ihrer männlichen Kollegen unterscheiden, ob es einen weiblichen Blick gebe. Wären die Sujets der streng geometrisch komponierten Architekturaufnahmen von Berenice Abbott (1898–1991), die im staatlichen Auftrag Kartografien von New York anfertigte, oder die geheimnisvollen Luftaufnahmen von Marilyn Bridges (geboren 1948), einer der wichtigsten Figuren in der Flugfotografie, nicht mit den Namen der Künstlerinnen angeschrieben – über das Geschlecht des Urhebers lieferten sie keine Aufschlüsse.

Mexikanische Leidenschaft

Die Ausstellung umfasst des Weiteren seltene Werke von Tina Modotti (1896-1942), Lola Alvarez Bravo (1903-1993) und deren Schülerin Mariana Yampolsky (1925 – 2002), die sich in ihren Arbeiten mit dem Land nach der Revolution von 1910 auseinander setzen.

Die in Mexiko arbeitenden Künstlerinnen waren Teil der Avantgarde – Diego Riviera, Frida Kahlo oder Pablo Neruda gehörten zu ihren Freunden. Vor allem Modotti stach heraus, ob als Dokumentarin der Werke Diego Rivieras, ob als Schauspielerin oder einfach als Femme Fatale.

Sie waren schillernde Gestalten, sie lebten ihren Beruf mit Leidenschaft und Unabhängigkeit: Ihre Liebe galt der Fotografie, dafür bereisten sie die Welt, dafür riskierten sie mehr als einmal ihr Leben. So erhielt beispielsweise Battaglia für ihre Mafiareportagen immer wieder Morddrohungen. Mit dieser Leidenschaft erkämpften sie sich ihren Platz in einer Männerdomäne und schufen bemerkenswerte Fotografien voller Anmut und Ehrlichkeit.

Stefanie Christ

Die Ausstellung «Women Photographers» dauert noch bis am 24. Februar, Galerie ArteF, Splügenstrasse 11, Zürich. Am 25. Januar, 19.00 Uhr, führt Elisabeth Bronfen, Dozentin am Englischen Seminar Universität Zürich, durch die Ausstellung.



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